Tafel 19: Bahnhof Herold

Die 1886 eröffnete Haltestelle Oberherold war zunächst nach Ehrenfriedersdorf die zweitgrößte Station der Wilischthalbahn. Hier zweigte von der eigentlichen Strecke Wilischthal - Ehren-friedersdorf die Stichbahn nach Thum ab. Deshalb hatte die Haltestelle vier parallele Gleise, einen massiven Güterschuppen mit Güteragentur und Warteraum, einen Freiabtritt und einen zweigleisigen Lokschuppen mit Wasserstation.

Mit der Eröffnung der Strecke von Geyer nach Thum wurde die direkte Verbindung nach Ehrenfriedersdorf aufgegeben. Dadurch wurde auch die Lokomotivstation in Herold nicht mehr benötigt und geschlossen. Die Wasserstation wurde anschließend abgebaut und nach Meinersdorf verbracht. 1927 wurden die Gleise des Lokschuppens entfernt und die übrigen Gleise umgebaut. Es bestanden drei parallele Gleise (Gleise 1, 3 und 4), ein kurzer Gleisstumpf (Gleis 2), ein langes, auf einem Damm liegendes, Ausziehgleis nach Norden und acht Weichen. Besonderheit war die, für bessere Rangiermöglichkeiten vorhandene, doppelte Gleisverbindung zwischen den Gleisen 3 und 4.

Seit 1942 wird die Station als „Bahnhof Herold (Erzgeb.)“ bezeichnet. Der Betrieb endete am 27. Mai 1972. Vom Bahnhof sind noch alle Hochbauten erhalten. Stationsgebäude und Freiabtritt wurden vom Kulturbund bzw. den Herolder Heimatfreunden gepflegt und genutzt. Heute werden die Anlagen durch die Interessengemeinschaft Schmalspurbahn „Thumer Netz“ bewahrt. Der ebenfalls erhaltene Lokschuppen ist in Sachsen einzigartig. Durch seine frühe Stillegung blieben ihm Umbauten für größere Lokomotiven erspart.

 



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