Tafel 2: Lokschuppen Thum

Auf diesem Gelände befand sich einst der Lokschuppen des Bahnhofs Thum. 1906 entstand mit dem Bau der Strecke von Geyer nach Thum hier ein erster zweigleisiger Lokschuppen mit vier Lokständen, Wasserstation, Wasserkran, Schlackenkanal und Löschegrube. Zuvor waren die Lokomotiven für die Strecke Wilischthal-Ehrenfriedersdorf mit Abzweig Oberherold – Thum in Lokschuppen in Wilischthal, Oberherold und Ehrenfriedersdorf bzw. für die Bahn von Schönfeld-Wiesa nach Geyer an den jeweiligen Endpunkten untergebracht. Auf Grund der Streckenerweiterung nach Meinersdorf und die Anschaffung größerer Lokomotiven (sächs. VIK) kam es zu Umbauten und Erweiterungen des Lokschuppens, der 1934 durch einen Neubau mit 4 Gleisen ersetzt wurde. Damit entstanden auch bessere Arbeitsbedingungen für das Personal (z. B. Umkleideräume, Duschen). In den Folgejahren wurde dieser Schuppen nochmals vergrößert. Er war mit 39,3 m Länge und ca. 20 m Breite (ohne Wagenschuppen) das größte Heizhaus der Schmalspurbahnen in Sachsen. Eine Revisionsgrube, eine Achssenke und ein 1-t-Bockkran gehörten zur Ausstattung. Ein Gleis führte durch den Lokschuppen und zwei Gleise durch den Wagenschuppen. Seit 1944 wurden Lokomotiven im Thumer Schmalspurnetz nur noch von Thum aus eingesetzt (vorher noch von Geyer aus).

Von 1949 bis 1966 war Thum eigenständiges Bahnbetriebswerk (Bw Thum), dem auch Lokomotiven der Strecken Wolkenstein-Jöhstadt und Hetzdorf-Eppendorf zugeordnet waren. Die dafür notwendige Lokleitung entstand in einem dafür aufgestellten Wagenkasten (zunächst Schmalspur, später Normalspur). 1954 kam an der Ausfahrt in Richtung Meinersdorf noch ein Sozialgebäude mit Küche und Speiseraum hinzu. Seit 1967 gehörten die Lokomotiven zum Bw Aue. Nach Stillegung der Bahn wurde die „Aufarbeitungswerkstatt Thum“ in den Gebäuden eingerichtet. Es wurden u. a. Abgasanlagen von Diesellokomotiven repariert. Dieser Betrieb endete Anfang der 1990er Jahre und der Schuppen stand leer. 2013 erfolgte der Abriss für den Bau des Altenhilfezentrums Thum. Nördlich von Lok- und Wagenschuppen befand sich ein Anschlussgleis zur Färberei Stübner (zuletzt VEB Strumpfwerke Gelenau, Werk Thum).

 



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